“Kulturabend im Stiftsland” am 12.10.13

Kulturabend_2013
Kulturabend_2013_Begrüssung

Begrüßung des Buchautors und Kabarettisten Helmut Vorndran durch den 1. Vorsitzenden des RVC Stetten Werner Leicht. Mit Spannung erwarteten die zahlreichen Zuhörer die pikanten Lesungen und mörderischen Geschichten aus seinen bekannten fränkischen Büchern.

Krimiautor Helmut Vorndran in Stetten

Spannung und Stimmung beim Fränkischen Abend unter dem Motto „Kultur im Stiftsland“

Stetten. Unter dem Motto „Kultur im Stiftsland“ veranstaltete der RV Concordia Stetten am Samstag bereits zum 4. Mal einen fränkischen Abend in der entsprechend der Jahreszeit mit herbstlichem Blattwerk festlich geschmückten Concordia-Halle, in dessen Mittelpunkt eine Lesung des fränkischen Erfolgsautors Helmut Vorndran stand. Nachdem sich Vorndran als Mitbegründer mit dem „Totalen Bamberger Cabaret (TBC) ab 1984 als Kabarettist einen Namen machte, startete er 2009 mit seinem Erstlingswerk „Das Alabastergrab“  seine erfolgreiche Karriere als Krimibuchautor, wobei sich die Schauplätze seiner Frankenkrimis in der heimischen Region befinden, etwa in Bamberg, Zapfendorf oder Kloster Banz. Warum er nicht direkt aus seinen Büchern vorlas, sondern DIN A4-Blätter benutzte, erklärte er unter anderem damit, dass er auf diese Weise eine größere Schrift verwenden könne, um eine Brille zu vermeiden. Wie wichtig eine Brille sein kann, machte er mit dem Gedicht „Il cacciatore (Der Jäger) aus seinem Krimi „Tot in Franken“ deutlich, das mit dem Satz begann: „ Es liegt ein Wanderer tief im Wald, jemand hat ihn abgeknallt“. Dieses Schicksal ereilte kurz darauf neben einem Wildschwein auch noch einen Jogger und andere zufällig vorbeigekommene Personen. Zuletzt trifft es noch eine Frau, wobei er mit dem letzten Reim die Lösung dieser mit schwarzem Humor geschilderten Geschichte liefert: „Die Finger halten fest und klamm, die Brille für ihren Jägersmann“.

Ziemlich makaber war eine weitere Mordsgeschichte mit dem Titel „Fishing for Compliments“ aus dem genannten Buch, bei der der Gastronom  und Teichwirt Hippolit Schneiderbanger die Hauptrolle spielte, züchtete er doch die schönsten, größten und schmackhaftesten Karpfen Frankens. Eine Gänsehaut konnte man allerdings bekommen als sich herausstellte, mit was die Fische gefüttert wurden. Fünf Schweizer Starköche, die die Wunderkarpfen besichtigen wollten, ließ nämlich der ruchlose Hippolit, beschwert mit einem großen Sandstein, in seinem Teich verschwinden. Die Chinesen aus Peking dagegen, die sich demnächst angekündigt hatten, wollte er an die Enten verfüttern, denn „Peking und Ente, das passt einfach besser“.

In der dritten Mordsgeschichte „Rien ne va plus“ ging es um eine Story mit technischem Background. Ein Ehemann aus Zapfendorf war stolz darauf, dass er die ehelichen Gemächer nachts heimlich verlassen konnte, ohne dass es seine Frau Mandy merkte, um sich mit der willigen Rosi aus Unterbrunn zu verlustieren. Nicht ohne Grund, wie er später leidvoll feststellen musste, nahm seine Mandy ein Ingenieurstudium auf, wobei sie sich als Spezialgebiet ferngesteuerte integrierte elektronische Schaltkreise auf Mikroplatinen aussuchte. Was er als Spinnerei seiner Frau abtat, wirkte sich für ihn tödlich aus. Als er nämlich auf dem Weg zu seiner Rosi mit seinem Opel die Gleise überqueren wollte, blieb sein Auto mitten darauf stehen und weder Türen noch Fenster ließen sich öffnen. Als letzte Rettung fiel ihm sein Handy ein, aber auch das versagte seinen Dienst. Auf dem Display stand lediglich zu lesen: „Vergiss es“ und schon krachte der Interregio in seinen Wagen. Mandy hatte also ganze Arbeit geleistet. 

Als Fazit meinte Helmut Vorndran nach den Vorstellungen seiner Mordsgeschichten auf seine sarkastische Art, dass zwar niemand gerne gegen seinen Willen ins Jenseits befördert werden möchte, aber die Zuhörer beziehungsweise die Leser seiner Bücher werden es einsehen, wenn’s schon sein muss, dann hier. „Denn, wer in Franken stirbt, ist zufriedener tot als anderswo“. 

Die Besucher der voll besetzten Concordia-Halle, darunter viele Vorndran-Fans, die schon mehrere seiner Krimis gelesen hatten, hörten aufmerksam zu und waren begeistert von den mitreißenden und spannenden Vorträgen des Kabarettisten und Krimiautors.

Natürlich kam auch die Unterhaltung nicht zu kurz. Bei Bier und Wein verbrachten Jung und Alt noch einen angenehmen Abend in geselliger Runde.                                   Alfred Thieret

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Der Krimiautor Helmut Vorndran begeisterte die Besucher des fränkischen Abends in Stetten mit seinen „Mordsgeschichten“.

Fotos: Alfred Thieret

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Kulturabend_2013_Tischrunde

Beste Stimmung herrschte unter den Besuchern des fränkischen Abends des RVC Stetten.

Kulturabend_2013_Vorndran_Publikum